Ein Kunstprojekt von Simona Horowitz und Marianne Pape. ©2023 we-cocon.de

Station 1

Wera

„Sie sahen eine Dame, die unbekümmert ihres Weges ging, in streng englischem Kostüm mit kurzen Haaren, einem etwas männlichen Gang, den Stock in der Hand, manchmal begleitet von einer Hofdame. Sie war sympathisch durch ihre große Natürlichkeit.“

Eveline von Massenbach

Großfürstin Wera von Russland

1873 übernahm die junge Großfürstin Wera von Russland, Adoptivtochter des König Karl von Württemberg und  der Königin Olga, das Protektorat über die „Kleinkinderanstalt Werapflege“ in Botnang. Die „Kinderschüle“ hatte bereits einige Jahre zuvor mit Unterstützung der Königin Olga in einem angemieteten Lokal bis zu 70 Kinder ab 3 Jahren zur Betreuung aufgenommen. Der Betreuungsbedarf war riesig und so nahm die frisch verlobte zukünftige Herzogin Wera von Württemberg die ihr angetragene Aufgabe so ernst, dass sie auf der Vorstellungsreise, die ihrer Hochzeit vorausging, bei ihren Verwandten um Unterstützung für ihr Projekt warb. Sie kam mit 1300 Gulden von der Krim zurück, König und Königin und Hofdamen stifteten einiges dazu und so konnte sie am 8. Mai 1874, ihrem Hochzeitstag mit Herzog Eugen, den Bau der neuen Werapflege starten.

Wera mit Kindern

Hier konnten nun bis zu 100 Kinder in angemessener Umgebung betreut und zum Lern-Spiel angeleitet werden. Dies erste Unternehmen der jungen Herzogin Wera steht am Anfang einer ganzen Kette von Wohltätigkeitswerke, deren Wirkung im Lande bis heute anhält. Der aufsehenerregende Kindesmord einer verzweifelten ledigen Mutter veranlasste sie 30 Jahre später das Weraheim, eine Zufluchtsstätte für gefährdete Mädchen und unverheiratete, werdende Mütter zu gründen. Mit diesem Vorhaben erregte Wera jedoch Anstoß und bekam für ihre Idee weder staatliche noch kirchliche Unterstützung.

Großfürstin Wera von Russland

Mit einem Kapital von 166.000 Mark, der Erlös aus dem Verkauf ihres ererbten Schmucks, konnte sie „das bedeutendste Herzogin Wera zu verdankende Liebeswerk“ verwirklichen. Die Sympathien, die das Königshaus bei der Bevölkerung damals genoss, waren vor allem ihr zu verdanken.

Bis heute ist das Weraheim eine wichtige Anlaufstelle für junge Frauen in Not und bietet Müttern mit ihren Kindern Unterkunft und Betreuung. Eingedenk des ursprünglichen Anlasses der Stiftung gehört zu dem Haus auch eine Babyklappe.

 

Herzogin Wera von Württemberg,
Großfürstin von Russland.
1854-1912

„Sie sahen eine Dame, die unbekümmert ihres Weges ging, in streng englischem Kostüm mit kurzen Haaren, einem etwas männlichen Gang, den Stock in der Hand, manchmal begleitet von einer Hofdame. Sie war sympathisch durch ihre große Natürlichkeit.“

Eveline von Massenbach

Großfürstin Wera von Russland

1873 übernahm die junge Großfürstin Wera von Russland, Adoptivtochter des König Karl von Württemberg und  der Königin Olga, das Protektorat über die „Kleinkinderanstalt Werapflege“ in Botnang. Die „Kinderschüle“ hatte bereits einige Jahre zuvor mit Unterstützung der Königin Olga in einem angemieteten Lokal bis zu 70 Kinder ab 3 Jahren zur Betreuung aufgenommen. Der Betreuungsbedarf war riesig und so nahm die frisch verlobte zukünftige Herzogin Wera von Württemberg die ihr angetragene Aufgabe so ernst, dass sie auf der Vorstellungsreise, die ihrer Hochzeit vorausging, bei ihren Verwandten um Unterstützung für ihr Projekt warb. Sie kam mit 1300 Gulden von der Krim zurück, König und Königin und Hofdamen stifteten einiges dazu und so konnte sie am 8. Mai 1874, ihrem Hochzeitstag mit Herzog Eugen, den Bau der neuen Werapflege starten.

Wera mit Kindern
Großfürstin Wera von Russland

Hier konnten nun bis zu 100 Kinder in angemessener Umgebung betreut und zum Lern-Spiel angeleitet werden. Dies erste Unternehmen der jungen Herzogin Wera steht am Anfang einer ganzen Kette von Wohltätigkeitswerke, deren Wirkung im Lande bis heute anhält. Der aufsehenerregende Kindesmord einer verzweifelten ledigen Mutter veranlasste sie 30 Jahre später das Weraheim, eine Zufluchtsstätte für gefährdete Mädchen und unverheiratete, werdende Mütter zu gründen. Mit diesem Vorhaben erregte Wera jedoch Anstoß und bekam für ihre Idee weder staatliche noch kirchliche Unterstützung.

Mit einem Kapital von 166.000 Mark, der Erlös aus dem Verkauf ihres ererbten Schmucks, konnte sie „das bedeutendste Herzogin Wera zu verdankende Liebeswerk“ verwirklichen. Die Sympathien, die das Königshaus bei der Bevölkerung damals genoss, waren vor allem ihr zu verdanken.

Bis heute ist das Weraheim eine wichtige Anlaufstelle für junge Frauen in Not und bietet Müttern mit ihren Kindern Unterkunft und Betreuung. Eingedenk des ursprünglichen Anlasses der Stiftung gehört zu dem Haus auch eine Babyklappe.

 

Herzogin Wera von Württemberg,
Großfürstin von Russland.
1854-1912